Michael Reinbold vom Shotokan Club hat die Trainerlizenz C im Kickboxen erhalten

 

Nach einer einjährigen Ausbildung hat Michael Reinbold das Diplom von den Landestrainern Jimmy Iwinski (3. DAN, A-Lizenz ) und Oliver Hahl (2. DAN, A-Lizenz ) mit Auszeichnung erhalten. Die streng an die Deutsche Sportbund C-Lizenz angelehnte Ausbildung ist das neue Gütesiegel des Hessischen Kickboxverbandes (HKBV).

Die neu konzipierte Trainerausbildung 2006 fand in Darmstadt statt und forderte die zwölf Kandidaten sowohl körperlich wie geistig. An insgesamt acht Wochenenden und 120 Unterrichtseinheiten wurde den angehenden Trainern die Lehrweise, die Durchführung sowie die dazu gehörende Theorie des Kickboxtrainings von den erfahrenen Trainern nähergebracht.

Zu den behandelten Themen gehörten nicht nur die technisch-taktischen Aspekte des Kickboxens und die entsprechenden Übungen dazu, vielmehr wurde auf eine umfassende Ausbildung mit Themen, wie etwa dem Erarbeiten eines individuellen Trainingsplans über Leistungsdiagnostik bis hin zu medizinischen und ernährungsphysiologischen Aspekten, Wert gelegt. Vormittags stand dabei meistens Praxis und nachmittags Theorie auf dem Programm. Neben unzähligen Übungen und Plänen wurde vor allem auf die Lehrweise und die Vermittlung der einzelnen Übungen hingearbeitet.

Die intensive aber auch sehr abwechslungsreiche, interessante und mit viel Spaß verbundene Ausbildung beanspruchte von den Kandidaten viel Zeit und Mühe. Auch vor Hausaufgaben blieben die Teilnehmer nicht verschont und mussten einen ausführlichen Rahmentrainingsplan, einen Wochenplan und eine spezielle Trainingseinheit vorbereiten.

Die abschließende Prüfung bestand aus einem dreistündigen Theorietest und einer Lehrprobe, die jeder praktisch durchführen musste.

Der 29 jährige Michael Reinbold, der seit über 15 Jahren Kampfsport betreibt und nach seinen Turniererfolgen (Europameister 2004, Weltmeister 2005 im Kickboxen) sich eine Auszeit vom Turniergeschehen genommen hat, ist studierter Pharmazeut. Der Apotheker promoviert gerade an der Uni Marburg und Münster. Zurzeit befindet er sich in der Endphase seiner Promotion und ist gerade am Zusammenschreiben seiner Doktorarbeit. Somit bleibt ihm momentan leider nur sehr wenig Zeit, sich seinem Hobby und seiner Leidenschaft Kickboxen zu widmen.

Wir vom Shotokan Club gratulieren Michael Reinbold herzlich zur bestandenen Prüfung und Trainerlizenz. Wir drücken ihm für seine Doktorarbeit die Daumen und hoffen, dass er schnell wieder nach Butzbach zum trainieren und Training geben kommt!

 

Shotokaner Kick-Boxer beim Deutschlandpokal 2006 in Wolfsburg

Auch beim Turnier um den Deutschlandpokal 2006 in Wolfsburg waren wieder zwei Kämpfer des Butzbacher Vereins Shotokan e.V. mit von der Partie. Beide traten in der Disziplin Semikontakt an.
Als erstes ging Thorsten Adami an den Start. Er hatte mit seinem ersten Gegner ein schweres Los gezogen. Daniel Weil ist ein sehr erfahrener und bekannter Kämpfer des Hessenkaders. Unser Butzbacher Kickboxer zeigte von Anfang an zu viel Respekt und vergab dadurch leider einige gute Chancen. Thorsten musste sich nach dem 10:0 durch technisches K.O. geschlagen geben. Für Daniel Weil war dieser Sieg allerdings eine Notwendigkeit, um sich für die Teilnahme der nächsten Europameisterschaft qualifizieren zu können.

Nun war Kevin Krämer an der Reihe. Allerdings war für Kevin das Turnier nicht so ernst wie zum Beispiel für Daniel Weil. Unser Nachwuchstalent kam gerade von der Juniorenweltmeisterschaft (Bronze) und ist vielmehr gestartet, um Einblicke in die Welt der Herren zu gewinnen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Der gerade 18 Jahre gewordene Kevin wird in der nächsten Saison nicht mehr in der Klasse der Junioren sondern bei den Erwachsenen kämpfen müssen. Dennoch zeigte Kevin einen souveränen ersten Kampf, in welchem er seinen Gegner Marko Dörfler voll und ganz unter Kontrolle hatte und überzeugend mit 16:10 den Sieg den seinen nennen konnte.

Im zweiten Kampf traf der Butzbacher auf Dirk Dechant aus Viernheim. Dieser war dem Shotokan-Kämpfer bereits von vorherigen Hessenmeisterschaften bekannt, dessen Begegnungen schon sowohl zu Gunsten wie auch zu Lasten von Kevin ausgingen. Auch dieses Mal begann der Kampf sehr ausgeglichen und schien Spannendes zu versprechen. Allerdings musste sich unser Sportler am Ende doch mit 11:18 geschlagen geben. Sportlich betrachtet ist jedoch zu vermerken, dass Kevin nicht seine 100% gegeben hat und sicherlich bei einem für ihn persönlich wichtigerem Turnier mehr von ihm zu erwarten gewesen wäre.

Nun geht’s für unsere Aktiven in die Winterpause…

Der siebzehnjährige Kevin Krämer vom Shotokan Club holt Bronze bei der Weltmeisterschaft im Kickboxen

Der Gymnasiast Kevin Krämer aus Nieder-Weisel erkämpft den dritten Platz bei der Junioren-Weltmeisterschaft der WAKO (World Association of Kickboxing Organizations. Das größte Turnier der Junioren im Kickboxen fand vom 26. September bis zum 1. Oktober im kroatischen Zadar statt. 1045 junge Kämpfer aus 45 Ländern waren bei dieser sechs Tage dauernden Sportveranstaltung vertreten.

Bis zur Teilnahme an der WM war es ein langer Weg für Kevin, er hatte sich den ganzen Som

mer auf das Training konzentriert. Mit viel Ergeiz und Fleiß musste er sich, während seine Mitschüler sich im Schwimmbad oder im Eiscafé von den Strapazen der Schule erholten, auf das wichtigste Kickboxturnier vorbereiten. Die Mühe hat sich gelohnt, erst einige Wochen vor der WM konnte er sich durch Qualifikation die begehrte Fahrkarte zum Turnier vom Nationaltrainer Rene Baaden sichern und durfte somit als einziger in seiner Gewichtsklasse Deutschland vertreten. Dieser Qualifikationszwang bestand übrigens scheinbar nicht für andere Nationen, während für Deutschland nur einer pro Gewichtsklasse fahren durfte, sind andere Länder mit bis zu fünf Kämpfern in einer Klasse angereist. Der Grund für diesen Nominierungszwang von Seiten der Deutschen waren vermutlich finanzielle Aspekte des Verbandes, es wäre wohl zu teuer mehrere Starter zu unterhalten. Ein Beweis dafür wie wenig geldliche Mittel für Randsportarten wie Kickboxen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden.

Die ersten Vorrundenkämpfe fanden am Donnerstag statt, die Anspannung und Nervosität setzte nicht nur beim Kevin ein. Doch für den Nieder-Weiseler kam die Entwarnung, seine Gruppe sollte erst am nächsten Tag dran kommen. Das war durchaus unüblich, bei einem so großen und langen Turnier alle Kämpfe einschließlich Semifinale an einem Tag austragen zu lassen. Normalerweise finden die Kämpfe über mehrere Tage verteilt statt, was sicherlich nicht nur für die Sportler gut ist, sondern auch die Qualität der Zweikämpfe erhöht.

Die Fahrt begann am Montag. Nach einer strapaziösen 22-stündigen Busfahrt und entsprechend ermüdet, erreichten die deutschen Sportler das am Mittelmeer liegende Zadar. Doch bevor sie sich von der Reise erholen durften, stand das Wiegen auf dem Programm. Nach dieser ersten Hürde hatten die jungen Athleten einen Tag frei, genug Zeit, um die schöne Stadt und die traumhaften Mittelmeerstrände zu erkunden.

Freitag sollte es nun endlich losgehen. Kevin kämpft in der Kickboxdisziplin Semikontakt, das mit dem Fechten verglichen werden kann. Die Kickboxer müssen durch gezielte Fuß- und Fausttechniken den Gegner auspunkten. Nach jedem sauberen Treffer wird der Kampf durch die Kampfrichter unterbrochen und es wird eine Wertung für diese Technik vergeben. Die Kampfzeit beträgt drei Runden á zwei Minuten mit einer Minute Pause.
Der erste Gegner im Achtelfinale war Edward Schepens aus Belgien. Sichtbar aufgeregt hatte Krämer Schwierigkeiten sein Potential abzurufen. Nach der ersten schwachen Runde wachte er langsam auf und beherrschte von nun an den Kontrahenten, vor allem durch seine starken Fußtritttechniken. Dem konnte der Belgier wenig entgegensetzen, Kevin gewann den Kampf vorzeitig mit 20 zu 10 Punkten.

Der nächste Gegner war Vincento Sivero aus Italien. Der Butzbacher konnte den ersten Kampf des Italieners verfolgen und war mehr als beeindruckt vom ihm. Doch auch hier fand Kevin sehr gut in den Kampf und dominierte wieder einmal mit seinen explosiven Fußtechniken. Bereits in der zweiten Runde erkämpfte Kevin den vorzeitigen Sieg mit 18 zu 8 Punkten.

Der Halbfinalgegner stand fest, Sanan Dedic aus Kroatien. Dieser hatte zuvor einen Kampf weniger als Krämer bestreiten müssen, wodurch er ausgeruhter war als der Deutsche. Beide schenkten sich in der ersten Runde nichts, es war ein sauberer und spannender Kampf. Doch mit der Zeit gewann der Lokalmatador Dedic die Führung. Der Kroate agierte mit einer geschickten Beinarbeit und punktete im Rückwärtsgang vor allem mit seinen blitzschnellen Fausttechniken. Krämer hingegen war zu sehr auf Angriff mit seinen Fußtechniken fixiert, wurde oft ausgekontert und kämpfte nicht variabel genug, um den Kroaten zu gefährden. In der zweiten Runde hat Kevin durch eine Unaufmerksamkeit einen schweren Treffer auf den „Solarplexus“ einstecken müssen. Nach diesem schmerzhaften Schlag konnte Kevin nicht mehr die Oberhand gewinnen und verlor mit  12 zu 22 in der zweiten Runde. Sichtbar enttäuscht und demoralisiert war Kevin ausgeschieden. Doch der gute dritte Platz bei der WM und der Gang auf das Siegertreppchen war ihm sicher.

Kevin Krämer ist nicht nur ein erfolgreicher Wettkampfteilnehmer, der mit seinen Turniererfolgen für Schlagzeilen sorgt, er ist auch ehrenamtlicher Trainer und Vorstandsmitglied des Vereins Shotokan Club Butzbach. Wir, die Vereinskameraden von Kevin, freuen uns, sind sehr stolz auf ihn und seine erreichten Leistungen. Er ist ein großes Vorbild für die jungen Nachwuchssportler und für den Verein durch seine sportlichen, amtlichen sowie Trainertätigkeiten ein unentbehrliches Vereinsmitglied.

Ehrungen für Michael Reinbold

(Text: www.hkbv.de, Hessischer Kickbox-Verband)

Portrait in SAT1 und FAZ

Obwohl sich Michael Reinbold vom aktiven Wettkampfgeschehen zurückgezogen hat bleibt er dem Kickboxen weiter aktiv verbunden und im Fokus des Interesses.
Als approbierter Apotheker berät er mit seinem Fachwissen in den Bereichen Ernährung und Doping den HKBV e.V. und die WAKO Deutschland e.V.

Im Rahmen der Hessischen Titelkämpfe in Biedenkopf wurde Michael Reinbold mit der Ehrenurkunde des Hessischen Kickbox Verbandes ausgezeichnet. Diese Ehrung bezieht sich nicht nur auf seine außergewöhnlichen sportlichen Leistungen als amtierender Europa- und Weltmeister, sondern auch auf seine menschlichen Qualitäten.
Er hat für seinen Erfolg immer hart und zielstrebig gearbeitet aber nie die Freude und den Spaß am Sport verloren. Das Team und die Gemeinschaft war ihm immer wichtig. Man kann sich nur wünschen, daß möglichst viele junge Sportler seinem Beispiel aktiv folgen.

Die sportliche Leistung von Michael ist um so höher zu bewerten, wenn man berücksichtigt, daß er neben dem intensiven Kickboxtraining auch noch sein Studium als Doktorand an der Marburger Philipps Universität erfolgreich betreibt. Im nächsten Jahr will er die Universität als Doktor der Pharmazie verlassen.

Diese interessante Konstellation von „Doktorand, Infarktforscher, Kickboxer und Weltmeister“ wurde von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit einem großen halbseitigen Artikel gewürdigt.

Auf Grund dieses Artikels wurde SAT1 aufmerksam und hat über Michael ein kleines TV Portrait gedreht. Es zeigt Michael bei seiner Forschungsarbeit im Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der Marburger Philipps Universität. Im Kontrast dazu stehen Trainingseinheiten am Sandsack und Sparring mit Fabian Fingerhut. Gedreht wurde in Darmstadt beim Budo Do Tameshi e.V. und unterstützt wurde das Projekt von den LK Landestrainern Jimmy Iwinski und Oliver Hahl.

Ausgestrahlt wird das Portrait von Michael Reinbold zunächst regional in der Sendung Live um 17:30 am 06.06.06. Es besteht aber durchaus auch die Möglichkeit, dass der Beitrag ein 2. Mal Bundesweit in einer der Magazin Sendungen (z.B. Blitz) ausgestrahlt wird.
(Text: www.hkbv.de, Fotos: www.hkbv.de, private Aufnahmen)

 

Deutsche Meisterschaft in Siegen bringt weitere Erfolge für den Shotokan Club Butzbach

Bereits Ende Mai fand in Siegen die Deutsche Meisterschaft im Kickboxen statt. Dieser Wettkampf ist der nationale Höhepunkt für alle Kickboxer und gleichzeitig eines von drei Qualifikationsturnieren für die Weltmeisterschaft.

Insgesamt gingen mit Max Korepanov, Florian Lieverscheidt und Kevin Krämer drei Kämpfer aus Butzbach an den Start. Alle drei hatten sich zuvor durch Siege auf der Hessenmeisterschaft für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert.

Max Korepanov war der erste Kämpfer des Shotokans und kämpfte in der Klasse bis
175 cm / Jugend. Gegen Stefan Tautz zeigte Max eine überlegene erste Halbzeit, allerdings konnte sich der Gegner zu gut auf Max Kampfstil einstellen, sodass die zweite Hälfte leider mit einem 9:6 für den Gegner endete.

Als nächstes betrat Florian Lieverscheidt die Kampffläche. Flo kämpfte in der Klasse bis 155cm und legte einen beeindruckten Turniereinstieg hin. Er dominierte seinen ersten Kampf gegen Peter Zaar Junior aus Nordrhein-Westfalen von Anfang an und gewann deutlich mit 12:8. In Florians zweiten Kampf wurde es hingegen eng. Florian und sein Gegner Philipp Buchmann zeigten einen sehr ausgeglichenen Kampf, aus dem man schwer einen Favoriten erkennen konnte. In den letzten Sekunden gelang es Flo allerdings noch den entscheidenden Punkt zu holen und sich somit den Sieg mit 9:8 zu sichern. Nach einer kurzen Pause ging es in den dritten Kampf gegen David Herzog aus Bayern. Flo zeigte zu Beginn des Kampfes wieder, dass er den Gegner im Griff hat. Allerdings gelang es dem Gegner gegen Ende der ersten Halbzeit einen guten Konter zu landen. Florian musste einen harten Kick ins Gesicht einstecken. Dieser Zug des Gegners schien Flo etwas irritiert zu haben und somit ließen seine Leistungen in der zweiten Halbzeit deutlich nach. Der Gegner nutze das und gewann mit 4:8. Für Florian bedeutet das aber immerhin einen wohlverdienten guten dritten Platz.

Als letzter des Shotokan Butzbach war der erfahrene Kevin Krämer an der Reihe. Kevin hatte in seinem ersten Kampf mit Serkan Kasper aus Hessen einen bekannten Rivalen auf den er sich diesmal gut einstellen konnte. Er dominierte die erste Hälfte deutlich. Serkan konnte in der zweiten Halbzeit etwas aufholen, was dem Kampf wie zu erwarten eine gewisse Spannung verlieh. Jedoch konnte sich Kevin in Führung bringen und halten, was ihm letztlich mit einem 12:15 den Sieg garantierte.
Im Finale hatte Kevin wieder einen hessischen Gegner, den er von regionalen Turnieren kennt, Alexander Busse. Bereits in der ersten Halbzeit machte Kevin mit einem deutlichen Vorsprung von 7:1 klar, was sein Ziel bei diesem Turnier ist. Er dominierte den Kampf ohne dem Gegner eine Chance zu lassen. Mit einem grandiosen 11:5 Sieg sicherte sich Kevin den Titel des Deutschen Meisters.

Kevin Krämer, Florian Lieverscheidt und Max Korepanov (von links)

Auf seinen Lorbeeren kann sich Kevin aber nicht all zu lange ausruhen, während andere Sportler sich in der Sommerpause ausruhen dürfen, wird Kevin im September einen Ausscheidungskampf gegen seinen Erzrivalen Serkan Kasper bestreiten. Der Sieger dieses Duells darf Deutschland auf der Weltmeisterschaft vertreten. Diese findet bereits vom 26.September bis zum 1.Oktober in Kroatien statt. Somit steht für Kevin eine intensive Vorbereitungszeit in der schönsten Zeit des Jahres bevor.

Der Shotokan Club Butzbach freut sich und ist sehr stolz über die Erfolge seines jungen Athleten und wünscht Kevin alle Gute und viel Erfolg in diesem wichtigen Kampf.

 

 

 

 

Doktorand, Infarktforscher, Kickboxer und Weltmeister

Seit Jahren schon führt Michael Reinbold ein Doppelleben. Wenn der Doktorand der Marburger Philipps-Universität mal wieder mit einem blauen Auge im Institut für Pharmakologie und Toxikologie erschien, erzählte er seinem Professor, einem Hirnforscher, er habe „nebenbei ein bißchen geboxt“. Woraufhin ihm der besorgte Dozent regelmäßig per Zeichnung die Gefahren des Boxens für das menschliche Gehirn veranschaulichte. „Mein Professor weiß gar nicht, wie intensiv ich den Sport eigentlich betrieben habe“, sagt Reinbold.Alle anderen Mitarbeiter am Institut wußten, daß der approbierte Apotheker den Kittel außerhalb der Universität gegen Handschuhe und Kopfschutz eintauschte. So entging dem Professor, daß er im Labor mit dem Welt- und Europameister im Leichtkontakt-Kickboxen zusammenarbeitete. Im nächsten Jahr will Reinbold die Universität als Doktor der Pharmazie verlassen. Spätestens dann will er auch den ahnungslosen Professor einweihen. „Wenn er es jetzt erfährt, ist es mir egal“, sagt Reinbold.„Ich habe alles gesehen“Der 28 Jahre alte Reinbold hat gerade seinen Rücktritt vom aktiven Wettkampfgeschehen verkündet. „Ich habe alles gesehen, der Weltmeistertitel war der krönende Abschluß“, sagt er. In seiner Trainingsstätte, dem Shotokan-Club in Butzbach, jubelt er noch immer auf Bildern an der Wand vom Turnier in Ungarn im vergangenen November. „Unser Weltmeister“ steht darunter. Nur noch zum Training der Heranwachsenden und zum Sparring kommt Reinbold von Marburg nach Butzbach. Vier Sparringspartner fordern ihn dann abwechselnd auf der Matte. „Wir können ihn technisch fordern, konditionell nicht“, sagt Betriebswirt Uli Günther, einer der Kickboxer aus der Ü40-Gruppe.Michael Reinbold ist bescheiden geblieben. Trotz seiner Erfolge im und außerhalb des Sports. „Weltmeister hört sich toll an, aber im Grunde habe ich nur ein paar Gegner geschlagen. Darauf soll man sich nicht zu viel einbilden“, sagt Reinbold. Späte Genugtuung verspürt der Rußlanddeutsche nicht. Obwohl ihm früher in der Schule ständig gesagt worden sei, „aus dir wird nie etwas“. Als Michael zwölf Jahre alt war, siedelte Familie Reinbold von Moldawien ins hessische Örtchen Schotten um. „Erst war ich der dumme Deutsche, dann plötzlich der blöde Russe. Ich war ein Außenseiter“, erinnert sich Reinbold.Von der Hauptschule aus nach oben geboxt Er landete zunächst auf der Hauptschule, kämpfte sich über die Realschule bis zum Abitur durch. „Obwohl mir nie ein Lehrer geholfen hat, die haben mich für blöd gehalten. Erst auf dem Gymnasium bin ich aufgeblüht.“ Gleichzeitig begann Reinbold mit dem Kampfsport. Ein Freund hatte ihn zum Kung-Fu mitgenommen. „Dort habe ich leider fünf Jahre meiner Trainingszeit vergeudet. Denn eines lernt man dort nicht: das Kämpfen“, erzählt Reinbold. Diese schmerzhafte Erfahrung machte er, als er in einem Fitness-Studio in Butzbach „alte Herren“ beim Sparring im Kickboxen herausforderte. „Da habe ich, großer Kung-Fu-Kämpfer, überhaupt kein Land gesehen. Das war mehr irgendein Gewusel.“ Reinbold schloß sich fortan den Kickboxern an, mit derselben Gruppe trainiert er noch heute.Reinbold ist ein Beispiel für gelungene Integration. Der Sport habe dazu allerdings nicht beigetragen. „Der Sport ist Spaß, mehr nicht. Die Sprache ist das wichtige.“ Auch auf der Matte ist der Marburger ein Selfmademan. „Es gab nie einen Trainer, der mir alles beigebracht hat. Ich habe Techniken selber vorm Spiegel verfeinert, bin überall hingefahren für einen anständigen Sparringspartner.“ Wie erlöst fühlt sich Reinbold heute, nach seinem Rücktritt. „Diesen Zwang brauche ich einfach nicht mehr“, erzählt er. Bundestrainer Peter Zaar bescheinigte ihm zum Abschied, er sei nie der talentierteste Kickboxer gewesen, aber der variabelste, er habe sich immer dem Gegner entsprechend eingestellt.Sein Thema ist GefäßverkalkungEine Karriere als Profisportler ist Reinbold nicht in den Sinn gekommen. Obwohl sein früherer Kollege aus der Nationalmannschaft Muamer Hukic mittlerweile unter dem Namen Marco Huck erfolgreich als Berufsboxer in den Ring steigt. „Aber wie lange kann man das machen?“ fragt Reinbold. „Mir war schon immer klar, daß ich mit dem Kopf arbeite.“ Ohnehin sei Huck härter, schon als Kickboxer trat der junge Serbe im Vollkontakt an. „Das ist ein Gemetzel, das muß nicht sein. Schon beim Leichtkontakt wird international draufgedroschen, was geht“, sagt Reinbold.Nun widmet er sich ganz seiner Doktorarbeit. Sein Thema ist Gefäßverkalkung, „im Laiendeutsch ausgedrückt“. Mit seinem Professor zusammen formulierte Reinbold die „Marburger Hypothese“, die in der Forschung für Aufsehen sorgte. Das Herz werde bei einem Infarkt Opfer seines eigenen Energiebedarfs, heißt es dort. Eine Hypothese, warum Reinbold in den vergangenen Jahren wiederholt mit einem blauen Auge an der Universität erschienen ist, stellte in Marburg bislang jedoch niemand auf.Text: F.A.Z. vom 4. Mai 2006 Bildmaterial: Uni Marburg/Homepage Institut für Pharmakologie und Toxikologie

Hessenliga 2006 in Homberg/Efze

Am Sonntag dem 30. April fand in Homberg/Efze die Hessenliga im Kickboxen statt. Wie der Name bereits sagt, wird im Ligasystem gekämpft. Das heißt jeder Kämpfer muss in seiner Gewichtsklasse einmal gegen jeden dort gemeldeten Sportler antreten. Es wurde nur in der Disziplin Semikontakt gekämpft. Aus Butzbach reisten drei Kickboxer des Shotokans mit ihren Betreuern an. Es starteten Kevin Krämer, Max Korepanov und Florian Lieverscheidt. Als Betreuer und Coaches sorgten Wiebke Sternagel, Siripong Yorsinth und Ralf Krämer für das Wohlergehen unserer Sportler.

Der erste Starter vom Shotokan war zugleich der Jüngste im Bunde. Florian Lieverscheidt kämpft in der Klasse bis 155cm, wurde aber mit der niedrigeren Klasse zusammengelegt, da in seiner Klasse zu wenig Kämpfer gemeldet waren. Im ersten Kampf gegen Macel Stammer aus Sandersh war er klar überlegen und siegte in der ersten Halbzeit durch technisches K.O. mit 6:0. Technisches K.O. bedeutet, dass der Kampf beendet wird wenn ein Kämpfer mit sechs Punkten in Führung liegt. Der zweite Kampf war sehr ausgeglichen, jedoch zeigte Florian gegen seinen Gegner Rubin Dehyar aus Melsungen nicht seine volle Leistung. So ging es nach einem Unentschieden in der ersten Halbzeit mit 4:4 in die entscheidende zweite Hälfte, in der sich „Flo“ nur knapp mit 12:11 durchsetzten konnte. In seinem dritten Kampf konnte er dann aber wieder eine gute Leistung präsentieren und schlug Christian Daines aus Melsungen in der ersten Halbzeit durch technisches K.O. mit 7:1. Im Finalkampf wurde es noch mal spannend. Florians Gegner Marvin Christen (Sandersh) konnte sich immer wieder gut gegen unseren Butzbacher Kickboxer behaupten. Jedoch zeigte „Flo“ mit einem klaren 9:6, dass er den Kampf und seinen Gegner unter Kontrolle hatte und sicherte sich somit den ersten Platz bei der Hessenliga.

Als nächster war Kevin Krämer an der Reihe. Er kämpft in der Gewichtsklasse bis 74 kg/ Junioren. Da aber auch bei Kevin zu wenig Teilnehmer gemeldet waren, wurde er mit der Gewichtsklasse der Erwachsenen zusammengelegt. Dies ergab eine insgesamt starke Gruppe mit erfahrenen Kämpfern, was den Zuschauern viele spannende und interessante Kämpfe versprach. Gleich in Kevins ersten Kampf stieß er mit Matthias Martin aus Flörsheim auf einen bekannten Gegner. Der Kampf war sehr ausgeglichen und nach einem 3:4 Rückstand in der ersten Halbzeit, konnte Kevin in der zweiten Hälfte noch ein 9:9 Unentschieden erkämpfen. Der Gegner in Kevins zweiten Kampf war ein sehr erfahrener Kämpfer. Zwar zeigte Kevin gegen seinen Gegner Dirk Menzel aus Fulda immer wieder technische und konditionelle Überlegenheit auf, musste sich am Ende aber mit einem 15:15 Unentschieden zufrieden geben. Dieses Ergebnis steigerte Kevins Ehrgeiz nur noch mehr und so holte er sich im dritten Kampf gegen Frank Renz aus Hösbach mit 5:9 sicher und zielstrebig den Sieg. Der letzte Kampf wurde höchst interessant, da Kevin mit seinem Gegner Serkan Kasper (Melsungen) auf einen altbekannten „Konkurrenten“ traf. Die beiden Sportler kennen sich von unzähligen Turnieren wie z.B. der internationalen Deutschen Meisterschaft und zeigten in der ersten Hälfte mit einem 3:3 Unentschieden einen sehr schönen und ausgeglichenen Kampf. Auch die zweite Runde blieb voller Spannung. Die Vereine der beiden und die Zuschauer waren aufs äußerste gespannt und die Freude und Erleichterung bei den Butzbacher „Shotokanern“ war unbeschreiblich als Kevin in letzter Sekunde den 12:11 Siegestreffer landete. In der Endwertung kam Kevin knapp auf den zweiten Platz. Insgesamt erreichte Kevin sechs Punkte und lag mit dem erst Platzierten gleich auf, dieser hatte aber eine bessere Punktedifferenz. Trotzdem konnte sich Kevin über seinen wohlverdienten zweiten Platz freuen.

Als dritter stieg Max Korepanov in der Klasse bis 175 cm / Jugend für den Shotokan auf die Kampffläche. Der Gegner Timo Voßberg aus Dortelweil war Max bereits bekannt. Die beiden sind von ihrer Leistung her sehr ausgeglichen, was einen spannenden Kampf erwarten ließ. Es wurde allerdings nicht so spannend wie erwartet, da sich Max bereits in der ersten Halbzeit einen Vorsprung von 9:5 erkämpfte. Diesen Vorsprung konnte Max in der zweiten Hälfte noch weiter ausbauen und machte mit 17:11 durch technisches K.O. seinen Sieg perfekt. Auch im folgenden Kampf gegen Leonid Schmidt aus Melsungen konnte Max sein Können unter Beweis stellen. Der Butzbacher kontrollierte den Kampf von der ersten Sekunde an und konnte bereits in der ersten Halbzeit durch technisches K.O. mit 9:3 den Kampf für sich entscheiden. Zwei Kämpfe, zwei Siege. Diese Bilanz brachte Max dann auch in der Endwertung den ersten Platz und er konnte somit einen weiteren Sieg für sich und den Shotokan verzeichnen.

 

 

Mit einem guten zweiten und zwei ersten Plätzen konnten die Butzbacher nach einem langen Turniertag zufrieden den Heimweg antreten.

Internationale Deutsche Meisterschaft

Am 8. April fand in Ebern in Bayern die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) im Kickboxen statt. Die IDM ist ein internationales Turnier bei dem Kämpfer aus sämtlichen Ländern antreten können. Auch dieses Jahr waren die Herkunftsländer der insgesamt 530 gemeldeten Teilnehmer wieder breit gefächert. So reisten Sportler und Vereine aus Ungarn, Russland, Polen, Holland, Österreich, Norwegen, Slowenien, Dänemark, Kroatien, Belgien, Italien, England und Deutschland an. Ein derart großes Turnier bietet den Sportlern eine gute Möglichkeit ihr Können zu zeigen und dieses mit anderen Sportlern auf internationaler Ebene zu vergleichen. Zudem ist ein Erfolg bei der IDM eine wirklich grandiose Belohnung für das harte Training und die Vorbereitungen, die die Sportler hinter sich haben. Die IDM ist weiterhin eines der drei großen nationalen Kickboxwettkämpfe, die auch die Qualifikation der Sportler für die Europa- sowie Weltmeisterschaften darstellen.

Aus Butzbach gingen für den Shotokan Club drei Kämpfer an den Start. Kevin Krämer kämpfte in der Gewichtsklasse bis 74kg/Junioren ; Thomas Adami in der Gewichtsklasse bis 69kg/Junioren und Max Korepanov in der Klasse bis 175cm/Jugend. Alle drei kämpfen in der Kategorie Semikontakt.
Als erstes ging Kevin für den Shotokan auf die Kampffläche. Er ist einer unserer erfahrensten und erfolgreichsten Junioren und zudem unser jüngster Kickboxtrainer. Seinen letzten Titel holte er sich vor etwa vier Wochen bei der Bezirksmeisterschaft in Biedenkopf, bei der sich Kevin souverän den ersten Platz erkämpfte. Auf der IDM stieß Kevin in seinem ersten Kampf auf einen alt bekannten Gegner. Er kämpfte gegen Serkan Kasper aus Hessen. Nach einem spektakulären und taktisch höchst interessanten Kampf konnte sich Kevin leider nicht ganz durchsetzten. Allerdings holte er trotz dieser sehr knappen Niederlage in der Endplatzierung noch einen verdienten zweiten Platz für den Shotokan.

Als Nächster ging Thomas Adami an den Start. Ebenfalls wie Kevin kann er einen ersten Platz bei der vergangenen Bezirksmeisterschaft zu seinen Erfolgen zählen. Thomas hatte in seinem ersten Kampf gleich einen internationalen Gegner, Nick Gijsemans aus Belgien. Thomas hat sich sehr gut geschlagen und konnte auch einige Treffer gegen den Belgier landen. Es war ein ehrgeiziger Kampf, den Thomas knapp unterlag. Leider kam es im Endergebnis zu keiner Platzierung.

Nun war die Jugend an der Reihe, bei der aus Butzbach Max Korepanov den Shotokan vertrat. Er musste sich in seiner Klasse gegen zahlreiche Gegner behaupten. Im ersten Kampf stieß er auf Lukas Steppkes aus Nordrhein-Westfalen. Max zeigte einen schönen und sauberen Kampf und konnte sich gegen seinen ersten Gegner ohne Probleme durchsetzten. Das gab natürlich Motivation. Im zweiten Kampf konnte Max sein Können erneut beweisen. Seinen Gegner Pieter Schepens aus Belgien bezwang er wiederum in einem klaren und fairen Kampf und sicherte sich somit den Einzug in das Finale. Der Finalkampf gegen Simon Seisl aus Österreich wurde spannend. Die beiden Konkurrenten schenkten sich nichts. Auf fast jeden Punkt des Österreichers konnte Max einen Konter erzielen. Am Ende siegte der Österreich knapp und holte sich den Titel. Allerdings kann Max nach einem so langen und anstrengenden Turniertag stolz und zufrieden auf seinen zweiten Platz zurück blicken.

Insgesamt gesehen war die Bilanz der Butzbacher nicht schlecht, jedoch gibt es noch viel zu tun. Mit einer besseren, kontinuierlichen Vorbereitung, sowie etwas mehr Glück, wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

Ralf Krämer und Michael Reinbold unterstützten unsere Sportler als Coaches an der Kampffläche. Wiebke Sternagel war als Kampfrichterin tätig.
Michael Reinbold startete bei der IDM nicht. Der amtierende Europa- und Weltmeister nimmt nicht mehr aktiv am Wettkampfsport teil, wird jedoch in Zukunft als Trainer und Betreuer seiner Schützlinge auch weiterhin dem Kickboxsport treu bleiben.

Die Sportler und die Betreuer des Shotokan bei der IDM in Ebern.

 

Michael Reinbold holt den Weltmeistertitel im Kickboxen in Ungarn!

Der Kickboxer Michael Reinbold vom Shotokan Club Butzbach holt die begehrte Weltmeisterkrone der WAKO (World Association of Kickboxing Organizations) für Deutschland!

Über 1000 Kämpfer aus 54 Nationen kamen zur Weltmeisterschaft in das ungarische Szeged. Gekürt wurden die Meister in den Kategorien Semi-, Leicht- und Vollkontakt.
Die spannenden und teilweise hoch dramatischen Kämpfe wurden täglich von bis zu 4000 begeisterten Zuschauern verfolgt und in mehrstündigen Sondersendungen live im ungarischen Fernsehen übertragen. An fünf Wettkampftagen wurde den Kämpfern auf dem Weg zu den Medaillen ihr ganzes Können abverlangt und nichts geschenkt.

Der amtierende Europameister Michael Reinbold startete als Kämpfer im Leichtkontakt in der Gewichtsklasse bis 89 Kilogramm. Nach seinem großen Erfolg auf der Europameisterschaft im Herbst 2004 hatte er viele Hürden auf dem Weg zur Weltmeisterschaft zu bewältigen. Im März dieses Jahres erlitt er eine Kreuzbanddehnung, fast sechs Monate dauerte die Rehabilitation. Durch spezifisches Kraft-, Ausdauer- und  Koordinationstraining konnte er seine Form jedoch halten und noch weiter ausbauen. Doch dann hatte er einen Verkehrsunfall als Radfahrer, durch viel Glück und seinen Radhelm!!!  kam er nur mit einer schweren Fußprellung und vielen blauen Flecken davon. Das Pech verfolgte ihn, den Ehrgeiz verlor er jedoch zu keiner Zeit.
Bis zum Deutschlandpokal, einem Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft, erlangte er seine Form zurück, dominierte seine Gewichtsklasse, konnte sich hier das WM-Ticket und das Vertrauen des Bundestrainers Peter Zaar sichern.

Weltmeisterschaft in Ungarn:

Vierzehn Kämpfer hatte er in seiner Gewichtsklasse zu bewältigen. Gekämpft wurde nach dem KO-System, d.h. nur der Gewinner eines Kampfes kommt eine Runde weiter, der Verlierer fliegt raus. Reinbold, als Europameister, wurde aufgrund seiner Führung in der Rangliste der Kämpfer bei der Auslosung mit einem Freilos belohnt. Er startete bereits im Viertelfinale. Hier traf er auf den unbequemen Colin O´Shaughnessy aus Irland, dieser hatte zuvor den starken Russen Mukhymedyanov knapp besiegt. Reinbold dominierte den Kampf von der ersten Sekunde an, setzte seinen Gegner ständig unter Druck und gewann das Duell klar.
Im Halbfinale war sein Gegner der ehemalige Europameister Wojciech Myslinsky aus Polen, sicherlich einer der großen Favoriten für den Titel. Beide Kämpfer kannten sich schon aus früheren Begegnungen. Vor drei Jahren gewann der Pole, im Finale der EM im vergangenen Jahr Reinbold. Es war ein sehr hart geführter, jedoch technisch sauberer Kampf. Der Pole setzte dem Deutschen vor allem durch seine starken boxerischen Fähigkeiten zu, der Rechtsausleger Reinbold machte jedoch durch seinen universellen, anpassungsfähigen Kampfstil mit Kombinationen aus Hand- und Fußtechniken die klareren Treffer und gewann diesen Kampf knapp.
Im Finale am letzten Kampftag traf Reinbold auf Gavin Williamson aus Großbritannien. Auch dieser Sportler war für den Deutschen kein Unbekannter mehr. Reinbold hatte ihn ein Jahr zuvor auf der EM geschlagen. Dies war sicherlich ein psychologischer Vorteil für den Butzbacher. Der Engländer hatte sich im Vergleich zu seiner Leistung 2004 glänzend präsentiert. In den Kämpfen bis zum Finale gewann der Brite gegen starke Kämpfer, die auch Favoritenstatus besaßen. Unter ihnen der Lokalmatador Wappel aus Ungarn, ehemaliger Weltmeister, und der Vizeweltmeister Prosic aus Österreich.
Das spannende Finale startete mit Abtasten des Gegners und steigerte sich im weiteren Verlauf zu einem hochintensiven Zweikampf, geführt sowohl in der Halbdistanz mit Boxkombination sowie Tritttechniken aus der Entfernung. Die Kämpfer führten ein Duell auf hohem Niveau und boten schönes Kickboxen. In der letzten Runde wurde der Engländer zurückhaltender, dies nutzte Reinbold zu seinem Vorteil, vertraute auf seine ausgezeichnete Grundlagenausdauer und dominierte diesen Endkampf mit einer vielseitigen und variablen Kampfweise, der der konditionell schwächere Britte nicht viel entgegen zu setzen hatte. Das tägliche Lauftraining hatte sich hier ausgezahlt. Am Ende gaben alle drei Punktrichter dem Butzbacher den Sieg. Michael Reinbold ist der neue Weltmeister!

Neben seiner Karriere als Amateursportler engagiert sich der 28-jährige Sportler ehrenamtlich als Kickboxtrainer im Shotokan Club Butzbach. Auch beruflich will er an die Spitze, nach seinem Pharmaziestudium promoviert er gerade an der Philipps-Universität in Marburg.

Der Shotokan Club Butzbach gratuliert seinem erfolgreichen Athleten von Herzen, ist sehr stolz auf seine Leistung und wünscht ihm für die sportliche sowie berufliche Zukunft alles Gute.