Am 16.09.2004 fand in Italien die World Championship in Kickboxing für Junioren und Cadets in Massa Carrara statt. 650 Teilnehmer aus 32 Ländern waren bei der WM in Italien vertreten. Die fernsten Länder waren Mauritius, Indien, Südafrika, USA, Canada und Russland.
Am Dienstag fand die Waage und Eingruppierung in die entsprechenden Gewichtsklassen statt. Der Mittwoch stand zur freien Verfügung, um sich zu klimatisieren und ein bißchen Italien kennenzulernen, während sich die Präsidenten aller Länder zu einer Sitzung zusammenfanden. Am Donnerstag begann das Turnier mit dem Einmarsch der Nationen und einer anschließenden Eröffnungsrede des WAKO-Präsidenten Dott. E. Falsoni.
Dieser wand seine Rede an die Jugendlichen mit der Bitte, nicht zu vergessen, dass nicht wichtig sei, dass man gewinnt, sondern wie man gewinnt – fair. Die Sportler aller Nationen seien nicht auf der WM um nur gegeneinander zu kämpfen, sondern auch um Lebenserfahrungen zu sammeln. Die Sportler seien jung und das Leben wird sie lehren. So sollen sie beachten, den Regeln zu folgen, fair und korrekt zu kämpfen.
Nach dieser Rede kam Aufregung und Spannung in die Halle. Gekämpft wurde insgesamt auf 4 Kampfflächen und 2 Boxringen in Semikontakt, Leichtkontakt, Vollkontakt, Lowkick und Thai-Boxen.
Für Hessen hatten sich vier Kickboxer im Jugendbereich (12-15 J.) qualifziert , die nicht mit der Nationalmannschaft anreisten, jedoch während der Kämpfe von den Bundestrainern betreut wurden. Es waren drei Kickboxer aus Melsungen sowie Kevin Krämer vom Shotokan-Club Butzbach.
Für den Juniorenbereich (16-18 J.) war die Deutsche Nationalmannschaft mit 10 Kickboxer/innen angereist. Kevin Krämer hatte 14 Gegner in seiner Gewichtsklasse – 69 kg Semikontakt, worunter sich auch sein Sportkamerad Rohjenn Dehyar befand, der jedoch seine ersten Kämpfe in dem Parallelpool bestritt.
Kevin musste seinen ersten Kampf am Donnerstag gegen einen Belgier bestreiten. Kevin war sichtlich nervös und so endete die 1. Halbzeit mit 3:3 Punkten Remis. Jedoch nach dieser Halbzeit wurde Kevin sichtlich ruhiger und war seinem Gegner konditionell, technisch und taktisch überlegen. Souverän siegte er mit 10:5 Punkten gegen den Belgier und kam erleichtert eine Runde weiter, welche erst am Freitag stattfand.
Sein nächster Gegner war ein Schweizer. Gleich zu Beginn fand Kevin seine Taktik gegen den Schweizer und konnte durch saubere und präzise Fußtechniken schnell in Führung gehen. Die Halbzeit endete mit 8:2 Punkte. Der Schweizer holte nochmals kurz auf, hatte jedoch keine Chance und somit gewann Kevin seinen zweiten Kampf mit 12:6 Punkten.
Somit kam Kevin in das Halbfinale, welches er gegen einen Italiener zu bestreiten hatte, welcher seine vorherigen Kämpfe schon durch technisches KO (10-Punkte Unterschied) gewann. Spannend sahen alle Deutschen diesem Kampf entgegen. Es sollte ein schwieriger Kampf werden, denn
der Italiener zeigte gute und schnelle Techniken mit denen Kevin zu kämpfen hatte. Die Halbzeit endete mit 2:1 Punkten. In der zweiten Halbzeit wurde Kevin zweimal ausgekontert und trotz großen Anfeuerungen seiner Sportskameraden verlor Kevin das Halbfinale mit 3:6 Punkten gegen den Italiener.
Sein Sportkamerad R. Dehyar meisterte seinen Pool ebenfalls mit Siegen und kam ebenfalls in seinem Pool ins Halbfinale. Dort traf er auf einen Kroaten und besiegte ihn mit 8:4 Punkten und kam somit am nächsten Tag ins Endfinale. Dort traf er auf den Italiener gegen den Kevin mit 6:3 Punkten verloren hatte.
Durch Anfeuerungen unterstützten alle Deutschen Sportler und Besucher R. Dehyar, der jedoch auch dem Italiener mit 9:6 Punkten unterlag. Somit siegte Deutschland mit Kevin Krämer die Bronzemedallie und R. Dehyar aus Melsungen die Silbermedallie sowie Italien die Goldmedallie.
Die Bundestrainer gratulierten den beiden für die super Leistung, womit sie nicht gerechnet hatten und alle überraschten. Die beiden anderen Sportskameraden im Bereich Jugend aus Hessen konnten keinen Platz unter den Ersten erreichen. Von der dt. Nationalmannschaft gewann ein Deutscher Dennis Kramer aus Kassel die Weltmeisterschaft im Semikontakt – 84 kg. Ferner konnten noch zwei Vizeweltmeister sowie drei weitere dritte Plätze die Heimreise antreten. Nach der Siegerehrung am Sonntag konnten alle entspannt der Heimreise entgegensehen.
Kevin Krämer sowie alle anderen Kickboxer konnten durch die verschiedene Kampfarten aller Länder jede Menge neuer Erfahrung sammeln. Die Atmosphäre und die Gemeinschaft war in der Sporthalle zu spüren und Fairness an erster Rangstelle. Mit seinem großen Sieg hat Kevin Krämer seinem Verein viel Freude bereitet und wir können gespannt auf seine weitere sportliche Entwicklung sein. Die Bundestrainer gratulierten Kevin zu seinem Erfolg und seinen Trainern sowie allen die ihn bei seiner Entwicklung fördern und teilten mit, dass der Verein stolz auf Kevin sein kann. Als nächstes Turnier steht der Deutschlandpokal in Berlin an, welches neben der IDM und der Deutschen Meisterschaft mit eines der wichtigsten Turniere ist.