Am 28. und 29. September fand in Sandershausen die Manus Trophy 2013 statt. Rund 430 Starter aus 59 Vereinen haben sich beim Hessischen Kickboxverband angemeldet. Die Newcomer Class war mit 130 Kämpfern besetzt, die fortgeschrittene Trophy Class mit 300. Der Samstag war mit 5 Kampfflächen für die Musikformen und das Point Fighting reserviert, am Sonntag wurde auf zwei Kampfflächen Leichtkontakt sowie Vollkontakt, Low Kick und K1 im Ring gekämpft. Bei allen Kämpfen wurde im sogenannten KO-System gekämpft, nur der Gewinner eines Duells konnte eine Runde weiter kommen, für den Verlierer endete das Turnier mit der Niederlage.
Aus Butzbach gingen für den Shotokan Club 6 Kämpfer an den Start. Beim Point Fighting am Samstag starteten die Brüder Kevin und Eric Krämer sowie Christian Schöneborn. Betreut wurden sie vom 1. Vorsitzenden des Shotokan Club Butzbach Ralf Krämer
Bei den Leichtkontaktlern, die am Sonntag dran waren, starteten Michael Smirnow aus Echzell (bis 89 kg Herren) sowie die Butzbacher Luca-Lysander Weber (bis 52 kg Jugend, männlich) und Sophie Scherzinger (bis 60 kg Damen, Newcomer) für den Shotokan Club. Die Leichtkontakt-Athleten wurden, wie gewohnt, vom Shotokan Club Kickboxtrainer und ehemaligen Welt- und Europameister Michael Reinbold sowie Assistenztrainer Francesco Artese betreut.
Als erstes ging die 17-Jährige Sophie an die Kampfläche. Die Abiturientin beschäftigt sich erst seit wenigen Monaten mit dem Kampfsport, wusste jedoch bereits im Training durch Ehrgeiz, Kontinuität und Fleiß zu beeindrucken. Sie startete aktiv in den Kampf und wusste durch Angriffe auf langer Distanz sowohl mit Fuß- als auch mit Fausttechniken ihre Gegnerin zu beschäftigen und meist auf Abstand zu halten. Den ersten Kampf dominierte Sophie durch zahlreiche Treffer, auch wenn die Gegnerin ständig Druck von der Mitte ausübte und Sophie meist im Rückwärtsgang agieren musste. Sie gewann das Duell klar mit 3:0 Kampfrichterstimmen. Im zweiten Kampf, der gleichzeitig das Finale dieser Kampfklasse darstellte, hatte Sophie eine schwierigere Gegnerin, die bereits in ihrem Halbfinale durch ihre Stabilität ihrer ersten Duellantin keine Chance ließ. Zwar konnte Sophie ihre Kontrahentin meist am Angriff geschickt mit Stoppkicks und Fausttechniken aufhalten, wurde jedoch leider wegen unkorrekter Techniken verwarnt und musste sogar einen Minuspunkt hinnehmen. Vermutlich war dies das entscheidende Urteil, das ihr auch bei zwei von drei Richterstimmen den Sieg gekostet hatte, sie wurde Zweite. Angesichts der noch limitierten Erfahrung, war dies jedoch eine beachtliche Leistung, die durch ihre Trainer Lob fand.
Michael Smirnow kämpfte als nächster für den Shotokan im Leichtkontakt. Er startete in einer zusammengelegten Klasse aus Kämpfern bis 84 kg als auch bis 89 kg. Leider fand Michael nicht zu seiner Höchstform an diesem Wettkampf, kämpfte gegen den erfahrenen Kontrahenten aus Berlin zu zaghaft sowie passiv und gab letztendlich klar den Kampf ab.
Luca-Lysander Weber war der letzte der Shotokan-Kämpfer, die im Leichtkontakt antraten. Seine Gewichtsklasse (bis 52 kg) wurde mit der darunterliegenden Klasse bis 47 kg zusammengelegt. Nach dem Kennenlernen der Kämpfer außerhalb des Kampfes wurde jedoch deutlich, dass hier ein enormer Größen- und Altersunterschied auf einander treffen würde. Entsprechend haben sich die Coaches der Kämpfer wieder für eine Auftrennung der Klassen eingesetzt. Auf unfaire Duelle zwischen 15-Jährigen, die ihren 12- Jährigen Kontrahenten nicht nur im Körpergewicht, sondern auch um Kopflänge überragen, konnten man zum Glück verzichten.
Luca-Lysander hatte demnach nur noch einen Gegner in seiner Klasse, jedoch keinen Geringeren als den Deutschen Meister und ein Mitglied der Nationalmannschaft. Auch hier überragte der Gegner den Butzbacher in der Körpergröße und setzte vor allem auf Distanzkampf durch lange Fuß- und Fausttechniken. Luca-Lysander wusste jedoch ständig Druck aus der Kampflächenmitte auszuüben und probierte ständig an den Mann zu kommen, um zu punkten. Dies gelang auch häufig, jedoch musste Luca-Lysander auch mehrmals harte Treffer auf langer Distanz hinnehmen und verlor knapp den Fight mit 2 zu 1 Richterstimmen. Auch wenn das Duell nicht für den Butzbacher gewonnen war, hatte er enorme Erfahrung sammeln können und wird nach einer guten Vorbereitung für die nächste Saison, sicherlich gute Chancen seinem Rivalen auf Augenhöhe zu begegnen.
Insgesamt gesehen, war die Bilanz der Butzbacher Leichtkontakt-Sportler solide, auch wenn leider kein Titel erreicht werden konnte. Nun geht es für die Kämpfer in die wettkampffreie Winterpause, wer diese jedoch fleißig zum Training nutzt, wird sicherlich für die ein oder andere Überraschung in der kommenden Saison 2014 sorgen.
(Bericht: Michael Reinbold)